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Das Behnhaus

Das Behnhaus hat eine lange Baugeschichte, deren Anfänge im Mittelalter liegen. Der älteste Teil ist der durch die Sanierung nun zugängliche Keller. Dessen Mauern stammen aus dem späten 13. Jahrhundert. In seiner heutigen Form wurde das Haus um 1800 im Stil des Klassizismus errichtet. Bauherr und erster Besitzer war der Kaufmann Peter Hinrich Tesdorpf (1751–1832). Die künstlerische Gestaltung der Wohnräume im Flügel übernahm der dänische Architekt Joseph Christian Lillie (1760–1827). Seinen Namen verdankt das Haus der Familie Behn, die hier zuletzt und am längsten von 1823 bis 1920 lebte.

Der letzte Bewohner des Hauses, Johannes Heinrich Behn (1847-1920), hatte im Empfangszimmer sein Arbeitszimmer (Abb.). Die heutige Gestaltung geht auf die Einrichtung des frühen 19. Jahrhunderts zurück – die grüne, gemusterte Tapete ist ein Nachdruck des hier im Ausschnitt sichtbaren originalen Befundes. 

Das Arbeitszimmer

Der Grundriss des Hauses zeigt das Schema eines typischen Lübecker Kaufmannshauses: Das Vorderhaus ist von der großen Diele geprägt, der zur Straße hin das Kontor (heute Museumsshop und Kasse) sowie ein Empfangszimmer (hier befinden Sie sich) vorgelagert sind. An die Diele schloss sich die Küche an, die über einen Speiseaufzug mit dem Esszimmer im ersten Stock verbunden war. Dort liegen bis heute auch die drei miteinander verbundenen Salons. Die Diele erstreckt sich bis in den ersten Stock, wo sie von einer Galerie umfasst wird. Im zweiten Obergeschoss waren neben Dienstbotenkammern auch die Gästezimmer untergebracht. Die Wohnräume lagen über zwei Etagen im rückwärtigen Flügel. 

Während der Restaurierung des Empfangszimmers wurden diese historischen Tapeten freigelegt. Entschieden wurde, die zweite nachweisbare Tapete im ganzen Raum zu rekonstruieren. Nicht nur die Tapeten wurde so untersucht – auch an den Holzvertäfelungen wurden die verschiedenen Fassungen freigelegt.